Beim Kochen habe ich mir in den ganzen Jahren- ich koche gerne seitdem ich bei meinen Eltern ausgezogen bin und das ist mittlerweile schon sehr lange her – viele Tricks angeeignet und praktische Hilfsmittel zugelegt. Auch hiervon möchte ich berichten. Vielleicht helfen sie ja dem einen oder anderen. Auch über neue Anregungen bin ich immer dankbar.
Hier also eine Auflistung meiner Tricks und Tipps:
Kuchenform vorbereiten: Wenn ich einen Kuchen backe, lege ich auf den Boden der Springform Backpapier und setze dann den Ring drumherum. Den überstehenden Rand des Papiers schneide ich ab. Das erspart mir das Festkleben am Boden und man bekommt den Kuchen auch leichter aus der Form bzw. vom Boden auf eine Tortenplatte, da man ihn einfach runterziehen kann. Wenn wir den Kuchen nur zu Hause mit der Familie essen, lasse ich das Papier auch drunter und ziehe den Kuchen mit Papier auf die Tortenplatte.
Auch bei Kuchen in Kastenformen oder Broten, lege ich ein Backpapier in die Form und gebe dann den Teig rein. Hinterher kann man das Papier leicht abziehen.
Nüsse mahlen und Gemüse häckseln: Ich habe mir einen kleinen Häcksler zugelegt und nutze ihn ständig. Das ist ein kleines Gerät (sehr wichtig, wenn man nur wenig Platz in der Küche hat, was glaube ich jedem so geht, egal wie groß die Küche ist ). Mit dem Hächsler mahle ich meine Nüsse (einfach rein und ein paar mal darauf drücken, je nachdem wie fein man sie haben möchte). Auch um Gemüse klein zu häkseln ist er gut geeignet. Ich nutze ihn sehr oft für Gemüsesaucen. Da meine Jungs Gemüse – zumindest wenn sie es sehen- nicht gerne essen, zerhäcksel ich fast alles. So kann man beispielsweise viel Gemüse in Frikadellen „unterbringen“ ohne dass es wirklich wahrgenommen wird.
Schnelle Kuchen: Wenn es ganz schnell gehen soll, eignen sich auch Backmischungen hervorragend. Diese wandele ich jedoch ab, indem ich noch eine Handvoll Schokotropfen und 4 gehäufte Esslöffel Apfelmus in den Teig gebe. Hört sich komisch an, sorgt aber dafür, dass die Muffins schön saftig weden. Den Teig fülle ich dann auch nicht in die dabeiliegenden Muffinförmchen, sondern in eine Minigugelhupfform aus Silikon. Diese habe ich mir mal zugelegt und die Anschaffung nie bereut. Ich nutze zwei dieser Formen. In eine passen 20 Minigugelhupfe. Für eine Backmischung braucht man aber 2 Formen. Der Teig wird hineingegeben. Nach dem Auskühlen kann man die Kuchen einfach rausdrücken. Sie können dann noch mit Schokoglasur überzogen werden und sehen toll aus. Gerade für Kinder finde ich diese kleinen Kuchen sehr schön, da man so nicht überall angebissene Muffins rumliegen hat. Sie können sie komplett in den Mund stecken und direkt weiterspielen.
Auch die Schokokuchenbackmischungen habe ich schon abgewandelt. 2 Handvoll Kirschen mit in den Teig, 3 EL Schokotropfen noch dazu und dann den Teig in eine Springform gefüllt. Überzogen mit der beiliegenden Schokoglasur macht er mehr her, als ein normaler Kastenkuchen. Eine Zitronenbackmischung kann man auch gut in einer runden Springform backen. Mit Puderzuckerglasur überziehen, dann Früchte darauf legen (Kiwischeiben, Trauben, Heidelbeeren beispielsweise) und mit Tortenguss überziehen. So macht er viel mehr her, als ein normaler Zitronenkastenkuchen.
Vorbereiten und Einfrieren: Ich koche oder backe eigentlich immer große Portionen und friere dann etwas davon für weitere Essen ein. Dies erspart Zeit und Arbeit und man hat immer ein schnelles Essen zur Hand. Es gibt kaum etwas, was man nicht einfrieren kann. So friere ich Kuchen aufgeteilt in kleinere Portionen ein, damit wir immer etwas da haben, falls uns plötzlich die Lust auf Kuchen überkommt. Schliesslich können wir mit Zöliakie nicht einfach mal zum Bäcker gehen und schnell etwas kaufen. Auch Tortenböden kann man gut vorbacken und einfrieren. Wenn man sie benötigt, taut man sie auf und bereitet nur den Belag/die Sahne zu. Lediglich Essen in denen Kartoffelstückchen sind (Suppen und Eintöpfe zum Beispiel) friere ich nicht ein, da sich bei den Kartoffeln dann die Konsistenz verändert.
Hier habe ich Muffins zum Einfrieren vorbereitet.
Gemüse einfrieren: Wenn ich etwas koche, für das ich zu viele Zutaten eingekauft habe, so putze, wasche und schneide ich das Gemüse klein und friere es in Gefrierbeuteln ein. Dies geht zum Beispiel prima mit Sellerie (meistens kauft man ja eine ganze Knolle und braucht nur ein kleines Stück). Champignons, Kürbis, Porree, Zwiebeln… Ich kaufe nie das abgepackte Suppengrün, sondern immer Porree, Möhren uns Sellerie in größeren Mengen und friere es portionsweise ein. So hat man immer was da und das Kochen geht wesentlich schneller.
Nicht streng nach Rezept kochen und Reste verwerten: Kochen bedeutet für mich auch experimentieren. Klar kann auch mal was schief gehen, aber oft ergeben sich tolle neue Rezepte. Also, haltet euch nicht immer streng an jedes Rezept, probiert neues aus. Bei Kuchenrezepten variiere ich gerne mit Obst, je nachdem, was die Saison gerade hergibt. Auch gemahlene oder gehackte Nüsse schmecken in jedem Kuchen gut. Wenn ihr denkt, der Teig wird dann zu fest, vielleicht ein weiteres Ei oder etwas Milch dazu geben. Probiert es aus.
Aus Gemüseresten lässt sich immer eine gute Nudelsauce herstellen. Einfach alles kleinschneiden, einkochen, evtl. Sahne dazu, würzen und ab zu den Nudeln. Wenn man im Kühlschrank noch Frischkäse, Schmand, Sahne oder Käsereste hat- warum nicht mit in die Sauce oder Suppe? Meistens schmeckt es. Wenn die Sauce zu dick wird, etwas Milch, Sahne, Wasser oder Wein dazu. Wein passt übrigens meistens gut .
Bratensauce schmeckt oft besser, wenn man etwas Apfel-, Holunderbeer- oder Johannisbeerengelee hinzufügt.
Auch bei Getränken kann man gut experimentieren. Sirup mit Wasser, Sekt oder Wodka mixen. Vielleicht Pfefferminz dazu. Apfel- oder Quittensaft auch mal im Winter warm trinken. In den Kaffee ein After eight geben und umrühren. Es gibt so vieles. Probiert es aus und berichtet mir gerne davon.
Wenn ein Kuchenboden nichts wird und zerbröselt: Ärgert euch nicht, sondern macht etwas neues daraus. Z.B. einen Nachtisch mit Quark oder Trifle. Rührt Quark an, gebt den zerbröselten Boden in Gläser oder kleine Schalen, etwas Quark darauf und ein paar Früchte , wenn ihr habt. Ansonsten vielleicht ein paar Streusel oder Schokoraspel. Oder kocht einen Vanillepudding und schichtet den zerbröselten Boden mit Pudding und Früchten in Gläser.
Wenn Brötchen oder Brot nix werden, sondern nur harte Klumpen sind: Ich glaube das passiert jedem, der glutenfrei backt. Erst gehen die Brötchen schön auf, dann fallen sie in sich zusammen und sind steinhart. Es ist ärgerlich, aber man kann die verunglückten Dinger wenigstens noch verwenden. Macht daraus mit einem Häcksler Paniermehl oder verwendet sie für Frikadellen. Dann ärgert man sich vielleicht nicht ganz so sehr und die Brötchen haben wenigsten noch einen Nutzen.
klebriger Brötchenteig: Wenn ich klebrigen Brötchenteig verarbeite- der glutenfreie Teig ist ja wirklich sehr klebrig, da habe ich mich beim ersten Mal backen richtig gewundert- mehle ich die Hände vor jedem Brötchen komplett ein. Eine andere Möglichkeit ist, sich am Waschbecken nach jedem Brötchen die Hände anzufeuchten. Oder man stellt sich eine Schüssel mit Wasser daneben und taucht die Hände darin nach jedem Brötchen ein. Dies finde ich am leichtesten. Die Brötchen sollten auch ganz vorsichtig geformt werden, der glutenfreie Teig ist empfindlicher als „normaler“.
Diese Auflistung wird sicherlich immer weiter fortgeführt werden, da mir gerade bei dem glutenfreien Backen immer wieder Besonderheiten auffallen. Auch gibt es immer wieder neue Dinge, die wir für Unterwegs mitnehmen. Auch hier freue ich mich immer über Anregungen in Kommentaren oder Mails von euch.